Aktuelle Ernährungsmedizin 2011; 36: S10-S14
DOI: 10.1055/s-0030-1265997
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Wie viel kommt an?

Die Bioverfügbarkeit sekundärer Pflanzenstoffe am Beispiel des QuercetinsHow Much is Actually Reaching its Destination?The Bioavailability of Phytochemicals as Exemplified by QuercetinS.  Wolffram1
  • 1Institut für Tierernährung und Stoffwechselphysiologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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Publication Date:
04 February 2011 (online)

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Zusammenfassung

In-vitro-Studien bescheinigen dem Flavonol Quercetin eine Vielzahl biologischer Effekte. Eine korrekte Interpretation dieser Daten setzt jedoch die Berücksichtigung der Bioverfügbarkeit voraus. Diese wird u. a. von der chemischen Form beeinflusst: Quercetin ist als Monoglukosid deutlich besser bioverfügbar als das Aglykon oder Rutin. Zudem steigert die Zugabe von Fett die Bioverfügbarkeit. Da der Organismus Flavonoide dem Fremdstoffmetabolismus unterwirft, überführt er sie mit dem Ziel einer schnellen Eliminierung in methylierte und konjugierte Verbindungen. Diese Prozesse mindern die Bioverfügbarkeit. 91 % des aufgenommenen Quercetins wird ausgeschieden, nur 9 % kommt in den Geweben an. Welche Beziehung zwischen der Höhe der Plasmakonzentration und biologischen Wirkungen von Quercetin besteht, ist gegenwärtig unklar. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Wirkungen von Quercetin auf intrazellulären Prozessen beruhen. Dies setzt eine Aufnahme der im Blut zirkulierenden Formen in die Gewebe voraus.

Abstract

In vitro studies have confirmed a multitude of biological effects for the flavonol quercetin. The correct interpretation of these data, however, requires considering the bioavailability. This is influenced by the chemical structure, among other factors. Quercetin is a monoglucoside and therefore notably better available than aglycone or rutin. Adding fat also increases the bioavailability. Since flavonoids are subject to the metabolism of xenobiotics in the body, they are converted into methylated and conjugated compounds, for the purpose of rapid elimination. These processes reduce the bioavailability. 91 % of the ingested quercetin is excreted; only 9 % reaches the tissues. It is currently not known what relation exists between plasma concentrations and the biological effects of quercetin. It may be assumed that the effects of quercetin are based on intracellular processes. This presupposes the absorption of the structures circulating in the blood into the tissues.

Literatur

Prof. Dr. Siegfried Wolffram

Institut für Tierernährung und Stoffwechselphysiologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Hermann-Rodewald-Straße 9

24118 Kiel

Phone: 0431/8802010

Email: wolffram@aninut.uni-kiel.de